Handwerksleben

Handwerksleben

Das Handwerksleben ist nicht leicht, sprach heut der Meister, herzerweicht.

So ging er in sich, immer mehr, er wollt verstehen, die Menschen sehr.

Am Stifte kauend saß er da, fragte sich ehrlich, was ist wahr.

Die Ehre Sein, die ist geblieben, hat sie ihn doch, stets angetrieben.

Die Kosten sind gar manchem graus, wenn er kommt raus, zu ihrem Haus.

Er weiß um die verzwickte Lage, kennt andere Zeiten, mit besserem Tage.

Doch ists nicht nur das Geld allein, er muss verstehen, des Menschen Sein.

Was will er, dieser Kunde mein, bin ich das richtige Meisterlein?

Er macht sich viele kluge Gedanken, doch manchmal fängt es an zu Wanken.

Der große Plan, den er einst hatte, war er tatsächlich nur aus Watte?

Sein Streben ist zum Wohl des Kunden, doch fühlt der sich, mit mir verbunden?

So sucht er stets, mit vielen Worten, den Wunsch des Kunden zu verorten.

Dann fährt er raus, arbeitet sehr viel und hofft zu finden des Kunden Ziel.

Sehr oft gelingts, doch manchmal nicht, obwohl er ist, darauf erpicht.

Dann sucht er neue Wege zu ergründen, die sind nicht immer zu begründen.

Mit sich, im stillen Kämmerlein, macht er sich, manchen Reim.

All dies, möcht er in Worte kleiden, dem Kunden gar, ins Baubuch schreiben.

Die Worte, die er wählt zu senden, können nicht immer, Konflikte wenden.

Doch ist er alt und weiß genau, so geht’s halt zu, bei uns am Bau.

Dies sollte wahrlich Norm nicht sein, dacht sich das alte Meisterlein.

So wurd er weiser, immer mehr, nimmt nichts mehr krumm, dem Kundenmeer.

Der Schmerz der früher in erdrückte, sein Herz dies heut, mit Lächeln entrückte.

So ist am Ende ihm dann klar, es ist doch alles wunderbar.

Wenn Du mit mir willst Häuschen bauen, brauchst nur mal in mein Herz zu schauen.

Da wohnt ein ICH das zu dir spricht, und sagt, mein Freund, ich seh auch DICH.