(Ein persönliches Statement)
Seit ca. 10 Jahren bin ich auf meinem bewussten spirituellen Weg, unbewusst wahrscheinlich wie viele von uns, schon viel länger. Diesen Text zu schreiben, verdanke ich einer Inspiration durch einen Text von Tom Kenyon (https://tomkenyon.com/german-archives), wer mag, kann die Seite ja mal besuchen.
Tom Kenyon beschreibt in einem seiner Texte die Halle der Spiegel in die wir uns, ob wir wollen oder nicht, jeden Tag begeben, zumindest in meiner Wahrnehmung. In dieser Halle steht der Spiegel des Lichts und der Spiegel der Dunkelheit.
Lange Zeit schaute ich zu viel und zu intensiv in den Spiegel des Lichts. Auf jedem spirituellen Weg, welchen auch immer wir gehen, (dies mag ein jeder für sich selbst herausfinden, welcher der seine ist) liegen im Spiegel des Lichts, ebenso Gefahren, wie im Spiegel der Dunkelheit. Im Spiegel des Lichts sind das im Wesentlichen, Eigenschaften bzw. Gedanken die häufig als spirituelle Arroganz beschrieben werden. Damit einher gehen Verhalten und Gedanken wie Selbstgefälligkeit, Selbsterhöhung, der Irrglaube erleuchtet zu sein und vieles andere, das der Selbstverherrlichung dienlich ist, so nach dem Motto ich habe es begriffen und bin der Liebste, Gutmütigste, Achtsamste Mensch auf Erden. Die Tragik daran ist, zu glauben das dies unsere tatsächliche Realität ist. Diese Art, seinen persönlichen spirituellen Weg zu gehen, in dem Glauben, es wären einem Flügel gewachsen endete bei mir mit einem dreiwöchigen Aufenthalt in der Psychiatrie.
Obwohl ich meinen alltäglichen Verpflichtungen mal mehr mal weniger gut nachkam, hatte ich nicht realisiert, das ich mich immer mehr von mir selbst und meinem mich erdenden, irdischen Leben entfernte. Zu diesem erdenden Leben, das kann ich heute aus tiefster Überzeugung sagen, gehörten und gehören vor allem die Menschen oder besser alle Wesen die mich so lieben wie ich bin.
Heute kann ich sagen, gut so. Diese Art des, so möchte ich es heute nennen, Weckrufs, der durch diesen Zusammenbruch entstand, hat mir geholfen reflektierter mit meinem Leben umzugehen. Meine Spiritualität wurde geerdeter was sich heute deutlich im Außen, in meinem Leben, seinen Umständen und Situationen und auch den Menschen, die in mein Leben treten zeigt. Dafür bin ich dankbar. Ich bin auch dafür dankbar, dass mein Erlebnis mit der Psychiatrie mir den Mut gab in den Spiegel der Dunkelheit zu schauen und mich den darin verborgenen Themen zu stellen und diese so gut wie ich es jeden Tag vermag, ich möchte sagen jeden Tag ein Stück mehr, zu heilen, mit einem Schmunzeln möchte ich hinzufügen, je nachdem was für ein Thema mir mein Spiegel zeigt. Manchmal ist es ein Weg der kleinen Schritte.
Und ich möchte an dieser Stelle auch sagen das es kein einfacher Weg ist, den Mut zu haben sich all seinen kleinen und großen Wahrheiten zu stellen. Dennoch würde ich ihn immer wieder gehen, auch wenn immer mal wieder Tage dabei sind, die sich anstrengend anfühlen. Jedoch empfinde ich die Last, die sich früher so schwer anfühlte, heute als viel leichter. Warum, könnte mancher jetzt fragen? Weil der differenzierte Blick in beide Spiegel Erkenntnis beinhalten kann. Dafür bedarf es auch schon mal etwas inneren Abstand zu den Themen, die uns begegnen. Hierbei hilft uns unser Herz und unser Verstand, oder besser ausgedrückt, fühlen und denken.
Was uns außerdem helfen kann ist unser Ego. Ich spreche hier nicht von dem Ego, das sich für den Klügsten und Besten auf Mutter Erde hält und alle anderen für Dummköpfe und Idioten. Ich spreche von dem Ego, das uns hilft in dieser Welt leben zu können und zu bestehen. Hier möchte ich Tom Kenyon zitieren der mir geholfen hat den Begriff des Egos so zu fassen das ich endlich sagen kann: „Wie schön das es dich gibt, geliebtes Ego“.
Zitat Tom Kenyon: „und das Ego ist ein Mechanismus des Bewusstseins (oder Geistes), der nur einen Zweck hat – mit einem Gefühl der persönlichen Identität durch die unzähligen Erfahrungen des Lebens zu navigieren“, Zitat Ende. Tom Kenyon beschreibt das Ego, auch aus Sicht der Psychologie, als das Selbstgefühl einer Person. Ich möchte dazu ergänzen, wohl dem, der dabei ehrlich mit sich umgeht!
Nun zu dem anderen Spiegel.
Der andere Spiegel, der Spiegel der Dunkelheit, in den wollte ich am Anfang meiner Reise zu mir selbst nicht schauen. Jedoch machte mir das Leben einen Strich durch die Rechnung, oder wahrscheinlich ich selbst.
Im Spiegel der Dunkelheit sind all unsere Ängste, unerwünschten Eigenschaften, niedere Beweggründe, Neid, Gier, Missgunst, Verurteilungen und Bewertungen und vieles mehr versteckt. Dies so lange bis wir uns trauen auch in diesen Spiegel zu schauen. Wichtig dabei ist nicht in dem was uns dort begegnet zu versinken. Dies beschreibt der Buddhismus gut, indem er sagt: „Nicht, Ich leide, sondern, es gibt Leid“. Beim Blick in den dunklen Spiegel bedeutet dies die Annahme das da einfach ein Thema ist, das betrachtet werden kann und so man möchte, indem man sich des Themas annimmt, um zu heilen. Ja, und manchmal ist es sinnvoll jemanden um Hilfe zu bitten der uns bei einem Thema zur Seite steht. Auch ich weiß heute, nach vielen, vielen Jahren, in denen ich dies anders sah, das ich nicht alles allein lösen muss. Oft gibt es Menschen, die einen vor uns liegenden Weg schon gegangen sind und so sie ehrlich und von reiner Absicht sind (oder einfach Herzensmenschen), können diese Menschen wahre Engel auf unseren Wegen sein. Ich spreche hier aus eigenen Erfahrungen, die manches Mal zu tiefen Erkenntnissen führten!
Ich beende diesen Text mit einem Fazit, für mich ist es eines, von Tom Kenyon. Der Blick in unsere Spiegel birgt einen Prozess der inneren Alchemie, der eine radikale Metamorphose des Selbst beinhalten kann, so wir uns dies trauen, möchte ich hinzufügen. Tom Kenyon: „Es ist dies die aktive Umwandlung unseres emotionalen Abschaums in einen spirituellen Schatz“. Auch dies möchte ich ergänzen. In jedem Schatten liegt versteckt ein lichter Samen.
Für mich ist dies heute mein Herzensweg, den ich jeden Tag lebe. Ich sehe meine Themen und ich sehe die Themen um mich herum und in der Welt. Mit Denken, Fühlen und meinem neu entdeckten Ego, das mir ein wunderbares Selbstgefühl gibt, versuche ich mir und meinen Prinzipien treu zu bleiben. Letztendlich auch, weil es mein Wunsch ist, ein wenig dazu beizutragen das unsere geliebte Erde wieder ein Ort wird an dem Frieden herrscht, ein Ort, an dem wir im Einklang mit allen Wesen leben, ein Ort, an dem wir mit der Natur leben und nicht gegen sie. Und so ganz nebenbei, hierbei haben wir Unterstützung aus Sphären, die wir mit unseren fünf Sinnen nicht wahrnehmen. Auch das macht mir Hoffnung.
Ich wünsche einem jeden der dies liest, wahrhaftig zu sich selbst zu sein und sich weder von den selbst erzählten Märchen noch von denen die uns erzählt werden von seinem Weg abbringen zu lassen. Ich wünsche dir den Mut in beide Spiegel zu blicken. Der Friede und die Freiheit, die darin liegen, zählen für mich zu den großen Schätzen, die wir in unserem Leben finden können,
neben vielen anderen……………….
Peter