Weites Land

Irgendwo da draußen wartet er auf mich, der Hüter der Schwelle, im weiten Land, dem Leben.

Man sagt es gibt den kleinen und den großen Hüter der Schwelle.

Ich hörte du bist ich, der Hüter meines Lebens? Der Bewahrer meiner Erinnerungen? Mein Spiegel?

Findest du mich im weiten Land des Lebens oder sehen wir uns erst am Ende dieser Reise?

Vor Jahren stand ich an deiner Schwelle nicht wissend das du, das ich es bin zu dem ich wollte.

Ich hatte den Sprung von hier nach da, durch das schwarze Nichts geschafft und stand in der Tür.

Mein Wollen fruchtete nicht und du sagtest ich wäre noch nicht bereit, ja, jetzt weiß ich das.

Habe ich Angst vor meiner Wahrheit, wenn du sie mir zur Gänze zeigst? Werde ich schreien, toben?

Wüssten wir um diesen Moment wären wir dann friedlicher, ehrlicher, liebender?

An guten Tagen fürchte ich dich nicht, an den schlechten trau ich mich nicht, hinzuschauen, zu fühlen und doch sehne ich mich nach dem Moment der Wahrheit.

Ich wurde reich beschenkt durch ein wundervolles weites Land, dieses, mein Leben. Es ist Zeit, Zeit etwas zurückzugeben.

Es ist Zeit, ich merke, wie die Menschen näher an mich heranrücken, mich berühren, neugierig machen und das erste Mal fühlt es sich gut an.

Kennst du Robin das Rotkehlchen? Ein mutiger kleiner Vogel, der sich traut, nah heranzukommen. Er zeigte mir, dass es nichts braucht, nichts, als den Mut, als es zu tun.

Und so baute ich heute eine Brücke aus Licht durch das schwarze Nichts, das ich damals durchquerte. Die Brüstung besteht aus hellgoldenen Ziegelsteinen und so schritt ich hinüber bis zur Schwelle.

Doch diesmal war es anders. Ich setzte mich auf die Schwelle und der alte weise Mann fragte, warum ich nicht eintrete. Ich sagte ihm: „Es ist gut so wie ist.“ Er nahm meinen Kopf in seine Hände, küsste mich auf die Stirn und verschwand.

Ich war nur kurz irritiert, denn als ich langsam hochblickte sah ich ein Schwert neben mir. Es ruhte mit der Spitze auf dem Boden und als ich höher sah bemerkte ich die Hände, die auf den beiden Parier Stangen lagen. Das Schwert der Wahrheit, es ist mit oft begegnet.

Ein Wesen, gefühlt aus Licht, in weißes Tuch gekleidet schaut mich an und sagt ganz ruhig: „Es ist deine Entscheidung.“ Ich sah ihn an und wusste, ich bin noch nicht bereit über die Schwelle zu treten. Es fehlte etwas das ich nicht benennen konnte auch wenn ich wusste, hinter der Schwelle, von da wo das Licht auf mich schien, da ist mein Zuhause.

Und so kehre ich zurück, in meine kleine Welt, hier in Freudenberg.

Weites Land, wundervoll und lebenswert, hier zu leben, in diesem Leben.

Der Gaukler

 

„Prüfe alles und behalte das Gute“ Dieser anscheinend so dahin geworfene Satz ist mir schon lange bekannt. Heute trat er mit Vehemenz vor mich und spiegelte mir das ich das häufig nicht getan habe, vor allem in Bezug auf Menschen, Menschen, denen ich in meinem Leben sehr viel Raum gegeben habe, wobei die Betonung auf „ICH“ habe ihnen diesen Raum gegeben, liegt. Es waren lediglich eine Handvoll Menschen. Ich habe diesen etwas geöffnet das wir als Menschen nur nach sorgfältiger Prüfung machen sollten.

Ich habe meine Herzenstüren geöffnet und so nahm mein Schicksal seinen Lauf. Ich traf den Gaukler, nein, nicht nur einmal, auch du wirst ihn kennen, mal Schmeichler, Liebender, mal Lehrer, König, Guru.

Nun denn, lass uns eine Reise machen, du und ich, in die Welt der Gaukler:

Drum prüfe tief bevor dich bindet, dein Schicksal, an den Gaukler. Oft kam er leise zu mir, doch oh Schreck, das Beste, das ich suchte, ja, dass hielt er von mir weg. Dem Seelenfänger lauschte ich mit Wonne, wie er seine Lieder sang. Ich sah das dunkle seiner Lieder nicht, war verzückt im Liebesrausch der Worte, die säuselnd er mir injizierte. Nun ist es an der Zeit, das Schwert der Wahrheit nutze ich, um ihn zu fordern, so sag ich, sprich, die Wahrheit nur sollen deine Worte sein, die Lüge ist erstickt im Keim. Im Licht der Wahrheit, der Quelle Liebestropfen auf der Zunge, so sprach er nun wahrhaftiges.

Ich bin der Seelenfänger, in der Tat. Ich singe Lieder, wieder und wieder. Warte wie die Spinne im Netz, um dich zu packen, ganz zuletzt. Ich schicke dir Worte, Gedanken, Bilder und manchmal bin ich auch ein Wilder. Ich mag das Spiel von Licht und Schatten. Mach dich vergessen, was vor dir viele hatten. Bin ich nicht auch die Liebe, auch wenn ich sie mir nehme, wie die Diebe? Du sagst ich wäre Schatten, doch kannst du mich nicht hassen. Nun sag ich dir und nenne es wahr, im Licht geboren, das bin auch ich, wohl wahr.

Du nennst dich Licht, ich sage dir, ich sah das deine, drum kapp ich diese Leine, die mich mit dir verband. Dein schmeichelnd Licht mich einst umfing, nun komm ich nicht umhin, dem Wort zu folgen das mich gebar. Das wahre Sein, das nenn ICH wahr, ist tief in mir von hellem Schein. Nun gehe ich auf meine Weise, auf eine neue schöne Reise. Es ist das ewige Spiel von Licht und Schatten, wir alle, wissen, dass wir es einst hatten, das Licht der Quelle, Frieden schaffend.

Wohl an, du Sucher in der Nacht, bei dir habe ich vollbracht, wofür ich einst gemacht.

So danke ich dir und teil mit euch mein Wissen, das Leben ist kein Ruhekissen. So prüfe alles, tief und ehrlich, behalte das Beste, nichts ist entbehrlich, was wahre Liebe schafft.

Meister Federleicht

Ein Kuß

Ein Kuß

Lippen die sich berühren

Ein Blick, Gänsehaut, Erstaunen, Freude.

Lippen die sich berühren,

Flüchtig, zart, schüchtern.

Lippen die sich berühren,

tastend, forschend, Seele suchend.

Lippen die sich berühren,

schmeckend, riechend, Herzklopfen

Lippen die sich berühren,

Leidenschaft, Vorsicht, sanft getragen.

Lippen die sich berühren,

Vollendung, eins sein,

Lippen die sich berühren,

Kann dies die Liebe sein?

Dann möchte ich kosten, von diesem Schein

Und lass mich tragen, in dein Herz hinein.

Lippen die sich berühren.

Die Sonne

Die Sonne

Oh, Sonne meines Herzens, erhelle meine Nacht.
Durch finstere Täler ging ich, ganz ohne deine Macht.

Nicht wissend das du immer da, nie fortgewesen.
Hätt ich dies je gewusst, so wär ich längst genesen.

Ich spüre dich als zarte Wärme, mein Herz dies sehr erfreut.
Doch immer wieder ist da auch, die Kraft die dies zerstreut.

So fing ich an zu suchen, das Licht, das in mir ruht.
Der Weg, der sich mir zeigte, gebar mir dann, den Mut.

Ich wandelte auf Pfaden die mir nicht sehr vertraut.
Geführt mit goldenen Strahlen, hab ich, mich dies getraut.

So stehe ich hier und spüre, dein warmes goldenes Licht.
Nun weiß ich klar und deutlich, die Sonne ist es nicht.

Am Ende bleibt die Frage was mich so tief anspricht.
Es ist der Liebe strahlen, worauf ich bin, erpicht.

So fühl ich mich getragen von göttlich schöner Kraft.
Nun brauch ich nicht verzagen, denn dies ist wahre Macht.

Oh, Sonne meines Herzens nun kenn ich deine Kraft.
Es ist, ganz ohne Fragen, das Licht das Christus schafft.

Gedacht werden

Gedankenwelten……….Schicksalsschaffend

Ich folgte einer Eingebung und schrieb diese beiden vorhergehenden Worte an den Anfang dieses Textes. Sie waren auf einmal in meinem Bewusstsein und ich verspürte diesen inneren Drang sie nicht zu vergessen. Vor einigen Tagen hatte ich einen Gedanken in mir der mir nicht neu war und dennoch war dieser Gedanke dieses Mal mit einer Art von Erkenntnis verbunden, die mich tief bewegte.

Dieser Gedanke, den ich in vielen Büchern gelesen habe, ist …………. wie sehr wir doch Produkt unserer Gedanken sind. Im Grunde genommen erschaffen wir tatsächlich, du, ich, wir alle, unsere individuelle Lebenswelt durch die Art und Weise wie wir mit unseren Gedanken umgehen. Das tragische daran ist, dass durch die Vielzahl an tagtäglichen Einwirkungen aus der äußeren Welt, seien es Nachrichten, Gespräche oder auch nur Beobachtungen Gedankenmuster in uns hochkommen die letztendlich unser Handeln leiten und bestimmen. Und an dieser Stelle möchte ich nicht das Fass aufmachen bezüglich unserer individuellen Innerwelten mit allen Ängsten, Traumata, Egoismen und was sonst noch so vorhanden ist. Doch sehr oft entspringen diese von außen kommenden Gedanken eben nicht der Intention unserer Seele, kommen nicht aus unserem Herzen. Ein Stück weit möchte ich sagen ist dies eine sehr subtile Art der Fremdbestimmung. Ich möchte fast sagen, du wirst gedacht. Klingt wie eine humorvolle Einlage, dieser Satz, er hat jedoch enorme Auswirkungen auf dein Leben. Du verlierst deine Eigenständigkeit und damit einen wesentlichen Aspekt, für den wir auf die Welt kommen. Die Möglichkeit der Entwicklung eines individuellen Ichs. Dies ist ein Ich das absolut nichts mit dem Ego zu tun hat. Das ich von dem ich hier spreche hat etwas mit deinem Geburtsrecht zu tun ein Freies, eigenständig Denkendes und Handelndes Wesen zu sein. Du hast ein Recht auf Entfaltung.

Ein simples Beispiel. Du schaust Nachrichten und dir wird eine Nachricht vorgelesen. In dir entsteht sofort eine Meinung, eine Position oder vielleicht auch eine Wertung der Nachricht. Und schon ist die Falle zu. Falle, welche Falle?

Nun in meiner Wahrnehmung würde ich sagen in so einem Moment werde ich gedacht und dieses gedacht werden erzeugt ein Weltbild das, nach eigenem Erleben kann ich dies voller Überzeugung sagen, dass so gut wie nie ein Bild ist das meinem tatsächlichen, auf Liebe basierendem Weltbild, entspricht. Denn die Tatsache, dass die Essenz unseres Seins Liebe ist, kann ich dafür nutzen um dieses Fremdbestimmte Weltbild…….das mir zugedacht worden ist…….auf Wahrhaftigkeit zu prüfen. Bemerke ich auch nur kleinste Nuancen von Unstimmigkeiten in meinem Herzen, dann bin ich ziemlich sicher dass ich gedacht wurde.

Selbstliebe

Als wir auf diese Welt kamen waren wir kleine Wesen voller Liebe. Wir kannten kein gut oder böse. Da war nur eine große Neugier diese Welt zu erkunden. Mit strahlenden Augen und kindlichem Gemüt voller Liebe schauten wir auf, zu Mutter, Vater und all den anderen großen Menschen.

Ich bin mir sicher, dass in den frühkindlichen Phasen nicht Ängste unser menschliches Dasein bestimmten. An dieser Stelle könnten wir uns alle fragen, warum sich dies ändert, jedes Jahr unseres Lebens ein Stück mehr. Warum nehmen Ängste in unserem Leben einen so großen Stellenwert ein? Warum ist es möglich, dass Ängste so gravierend unsere Entscheidungen bestimmen? Ich kann da nur für mich sprechen, da wir alle Individuen sind, mit unterschiedlichen Lebenswegen und Erfahrungen.

Die Essenz meines Lebens, meiner Rückschau, soweit wie ich mich zurückerinnern kann, ist eine einfache, wenn auch weitreichende und Lebensbestimmende Erkenntnis. Es ist der Verlust der Selbstliebe. Obwohl, ist es ein Verlust? Kann etwas verloren gehen das wir in unserem innersten immer sind, Liebe, die wir wie eine Kerze im Dunkeln in uns tragen, bis zu unserem Tod, möglicherweise sogar darüber hinaus? Oder ist es vielleicht eher so, dass wir vergessen haben uns zu lieben, unsere Einzigartigkeit, unsere Individualität, egal ob groß oder klein, dick oder dünn, schwarz oder weiß?

Haben wir vergessen, wie wertvoll jeder einzelne in seinem ureigensten Ausdruck ist? Ja, das haben wir. In meinem eigenen Erleben und Erfahren weiß ich heute, warum dies so ist, für mich. Jeder kann auf seine persönliche Suche gehen und in sich schauen, um das zu finden, was auch ich wiedergefunden habe. Es ist eine lohnende Suche denn der Schatz, den du dort finden kannst, bist du selbst, in deinem Herzen da wo die Liebe wohnt, da kannst du dich finden. Ist es nicht das, was wir alle suchen, Liebe, Frieden, Wertschätzung, Respekt und ja, Freude, Freude am Leben, am Sein, an sich selbst und an allen Mitmenschen egal wer oder was sie sind?

Mein Weg dorthin war manchmal schwierig, oft schmerzhaft, denn es galt all das über Bord zu werfen das mich daran hinderte auf dem Fluss des Lebens in Selbstliebe dahinzugleiten. Und heute ist da immer mehr Freude über das, was ich in mir wiedergefunden habe. Ich habe angefangen mich selbst zu lieben. Was bedeutet das? Es ist das tiefe Verständnis, dass mein gesamtes Leben von anderen bestimmt worden ist. Immer wieder wurde mir zu verstehen gegeben, dass ich nur wertvoll bin, wenn ich das mache, was andere für mein Bestes hielten. Aber, wurde ich jemals gefragt, was möchtest du? Hat mir jemals jemand gesagt das ich so wie ich bin wertvoll bin, einzigartig und liebenswert? Ich kann mich nicht daran erinnern.

Als ich dies verstanden habe und mich auf die Reise zu mir selbst begeben habe, änderte sich mein Leben von Grund auf. Möglicherweise ist es genau das, was ich aus dem Herzen, mit Freude durch diese Worte mitteilen möchte. Je mehr ich mich selbst annehmen konnte, mich nicht mehr ständig kritisierte, verurteilte, bewertete, mich als gut genug für diese Welt wahrnehmen und wertschätzen lernte umso größer wurde der Frieden in mir. Ein innerer Frieden, der ein Ausdruck, ein Aspekt der Selbstliebe ist. Was ich außerdem durch dieses Verstehen jeden Tag erfahren darf, ist das wir eine Familie sind, eine Menschheitsfamilie, denn den Frieden, den ich in mir trage, den trage ich einfach so, ohne Wollen, ohne Erwartungen und ohne irgendjemanden von irgendetwas überzeugen zu wollen nach Außen, in mein Leben mit meinen Mitmenschen.

Was das Wundervolle daran ist, könntet ihr euch jetzt fragen? Das wundervolle daran ist, sobald wir uns selbst anfangen zu lieben fangen wir an auch unseren Mitmenschen mit dieser Liebe zu begegnen und sie so anzunehmen, wie sie sind. Wenn wir das Anfangen zu verstehen, wird diese Welt, auf der wir leben, für mich einfach Mutter Erde, ein friedvoller Ort.

Alles Liebe für euch. Peter.

Zauberspiegel

Spieglein, Spieglein an der Wand, wer spricht die Wahrheit in diesem Land? Die Wahrheit scheint so fern, doch ja, sie ist und war doch immer da.
Das Spiel des Lebens ist doch klar, schau in den Spiegel, ist was du siehst, nicht wahr?

Keltenherz

Einst wanderte ich, im Bewusstsein der Alten, über meine geliebte Mutter Erde. Verbunden war ich mit allem, was war, was ist und was sein wird. Doch auch ich spürte schon den beginnenden Niedergang. Ich vermisste die Reinheit der Quelle in mir die ich so gut kannte. Zweifel, Hoffnungslosigkeit und erschreckender Weise auch Wut versuchten sich meiner zu bemächtigen. Ich wusste um das dunkle Zeitalter, das Kommen wird. In stillen Momenten, in unseren heiligen Hainen, saß ich oft allein am wärmenden Feuer. Traurigkeit wollte mich übermannen. Doch tief in meinem Sein wusste ich das dieser Weg notwendig ist. Es blieb ein kleiner Hoffnungsfunke. Möglicherweise werden meine Nachkommen genügend sein, genügend an Zahl, genügend an lichtvoller Absicht und genügend an Mitgefühl und Liebe. Auch wusste ich das die Prophezeiungen nur Möglichkeiten waren. Doch bei allem Schmerz, der mich in meiner Bewegtheit bei all dem durchfuhr, blieb ich standhaft, so glaubte ich.

Ich vertraute meinem Keltenherz, nicht wissend das das Gift schon wirkte. Ich spürte das Erbe der Altvorderen in meinem Herzen. Das Erbe derer die noch eins waren mit allem.  Ich wusste, seit ewigen Zeiten ist diese Kraft, die in meinem Herzen ruhte, heilig, geschützt und unzerstörbar. Doch so wie die Bäume in unseren heiligen Hainen braucht diese Kraft Nahrung. Oh Keltenherz, wie konnte ich dich nur vergessen! Ich bemerkte in meiner Einsamkeit nicht das ich diese Nahrung nicht mehr zu mir nahm. Sie hatten mich verbannt und so geschah es das ich mich vergaß. Ich vergaß meinen Namen, meine Liebe, mein Sein.

Doch nicht nur ich, viele von uns verließen den Weg! Die Liebe in den Herzen meiner damaligen Gefährten wurde bedeckt von Gier, Machthunger und Egoismus. Je älter ich wurde, umso mehr verspotteten sie mich, die, die mich einst Vater nannten. Sie nannten mich nur noch den alten Narren, der von Liebe und Licht sprach, die selbst für mich nur noch schemenhaften Erinnerungen waren.

So kam mein letzter Tag in einem Leben, in dem ich wenigstens in meinen jungen Jahren das Wasser der Quelle trinken durfte. Nie war mein Sein erfüllter. Noch einmal wurde mir die Gabe des Sehers geschenkt.  Ich sah meine Wiedergeburt in einer fernen Zukunft in dem mein Keltenherz wieder erwachen würde. Doch ich sah auch die vielen Leben, in denen ich die dunklen Seiten des Seins kennenlernen sollte. So sprach ich meine letzten Worte:

Oh Keltenherz, oh Keltenherz geh mit mir durch die Zeit,

bewahre dies, oh du mein Licht, in alle Ewigkeit

Nach hunderten von Jahren, erwacht in dunkler Zeit,

nun weiß ich mich zu tragen, fortan, in Helligkeit.

Mein Licht nie fortgewesen, vergessen in der Zeit,

so spricht mein Herz und leitet mich, und sagt, du bist bereit

 

So stehe ich hier und heute, Jahrhunderte später und die Liebe zu meinen keltischen Wurzeln erfüllt mein Herz. Tränen der Freude und des Zweifels laufen über meine Wangen. Es ist Ostern und ich spüre mein erwachtes Herz.

 

Möge Frieden in die Herzen der Menschen ziehen und alle spüren lassen das wir Liebe sind.

Die mystische Waage

Ich bin ein Sucher, und ich war, ein Sammler und Jäger. Ständig war ich, bevor ich aus tiefem Schlaf erwachte, auf der Suche nach Dingen, die ich vermeintlich dringend benötigte. Es waren Dinge, die in der äußeren Welt Bedeutung haben. Status, Schönheit, Geld, Anerkennung, Respekt und vieles, vieles mehr. Das Leben zeigte mir die Vergänglichkeit all dessen und so begann ich eines Tages über das Loslassen nachzudenken.

Dieses Wort schwang wie der Ton einer Glocke in mir nach und traf auf fruchtbaren Boden. In den letzten Jahren habe ich gefühlt alles losgelassen. Ich trennte mich von meiner Frau, um am nächsten Tag zu ihr zurückzukehren. Ich ließ auch meine Firma los, nicht wissend, ob ich dies zur Gänze tat. Ich trennte mich von allen Dingen, nun ja ein bisschen was ist noch übrig und wartet auf den richtigen Abnehmer, die gefühlt, nur noch schweres Gepäck waren da sie ständig meine Aufmerksamkeit einforderten. In fast zwanzig Jahren Bergbauhobby habe ich Mengen an Unterlagen angesammelt.  Zeitlich ein wesentlicher Teil meines Lebens. Ich habe alles verschenkt, von Herzen und mit Freude. Auch von Menschen fing ich an mich zu trennen. Oft erst nachdem der Schmerz zu groß wurde.

Nun sitze ich hier, viel Materielles ist nicht übriggeblieben. Und, es ist mir nicht mehr wichtig, bis auf das, was ich, noch, glaube zu brauchen. Und dann finde ich mich in der Tiefe meines Seins wieder und betrachte, was da in dieser Ecke des Flohmarktes noch so schlummert.  Ich habe diese innere Flohmarktecke, gefühlt hunderte Male, durchwühlt, aufgeräumt, umsortiert, entstaubt und mit Freude kann ich sagen das langsam Ordnung Einzug gehalten hat. Es ist leerer geworden, und, ruhiger, denn vieles hatte im Laufe der Jahre ein gewisses Eigenleben entwickelt, nicht immer zu meiner Freude. Das, was ich dort noch sehe, sind all die Sachen, die nach und nach gehen werden, einfach so, ohne die Kämpfe von früher. Ich bin mir sicher, einfach so.

Tja, und dann steht sie wieder vor mir diese besondere Truhe, der ich einen separaten Platz gab, fast schon einem Altar gleich, denn diese Truhe ist alt, sehr alt. Ich traute mich nie diese zu öffnen, denn der Schriftzug auf der Truhe ließ mich immer wieder zögern, obwohl sie erstaunlicherweise nicht verschlossen ist.

Und dies steht auf dieser Truhe: „Mystische Waage“ und in kleiner, fast nicht lesbarer Schrift darunter: „Nur öffnen, wenn du vollständig leer bist“. Ich verstand dieses Rätsel nicht, obwohl ich vor längerem zwei Bücher las, die das, was da zu mir kommen wollte, schon andeuteten. Obwohl ich mich nicht so richtig leer fühlte, faste ich meinen ganzen Mut zusammen und öffnete die Truhe.

Mein Gesichtsausdruck spiegelte Fassungslosigkeit, Erstaunen, Freude und absolutes Nichtverstehen. Denn in der Truhe stand tatsächlich eine Waage. Nun, dies überraschte mich nicht. Was mich jedoch überraschte war Folgendes. Auf der Waage stand in dicken Buchstaben ein Wort, simpel, jedoch mit einer großen Bedeutung und das Wort war: „ICH“

Ich starre auf die Buchstaben und höre plötzlich eine Stimme: „Hallo“. Erschrocken drehe ich mich um, doch da ist niemand und wieder „Halloooo“. Ich schaue in die Truhe und starre die Waage an. Na ja, denke ich, in Fantasyromanen geht sowas ja auch. Und wieder, diesmal eindringlich und bestimmter: „HALLO“. Misstrauisch betrachte ich die Waage und in mir tauchen Worte auf: „Trau Dich“

Und so begann ein seltsamer, mystisch-magischer Dialog mit einer Waage mit Namen „ICH“

Waage: Vertrau deinem Fühlen.

Ich: Du bist eine Waage.

Waage: Das ist das, was du glaubst zu sehen. Geh tiefer.

Ich: Du bist das Leben und stehst mit deinen Waagschalen für das auf und ab, so wie das Ein- und Ausatmen, das Unten und Oben.

Waage: Besser, weiter….

Ich: Ich frage mich, ob es um ein Gleichgewicht geht oder um eine Richtung, eine Wahl.

Waage: Du denkst, wie wäre es mit schauen, fühlen, tiefer gehen?

Ich: Ich habe Ahnungen. Es fühlt sich jedoch neblig und unbestimmt an.

Waage: Nun, das ist das Meer des Lichtes, das auf die Insel der Unwissenheit trifft.

Ich: Bedeutet dies, dass mein gesamtes gesammeltes Wissen an der Insel der Unwissenheit nagt?

Waage: Nein, es ist komplexer und schwierig mit Worten zu beschreiben.

Ich: Als mystische Waage müsstest du das können. (Die Waage lacht tatsächlich und ich stimme in ihr Lachen ein)

Waage: Nun gut. Das, was von den geistigen Hierarchien des Lichts zu dir kommt trifft auf dein gesamtes Sein. Das, was du als Schleier bezeichnest ist die Insel des Nichtwissens. Auf dieser Insel liegen alle Strukturen, die diese lichten Kräfte beeinflussen können, in mannigfaltiger Art, bis hin zur Umkehrung. Dennoch musst du wissen das das Meer des Lichtes mit jeder Flut ein Stück von der Insel des Nichtwissens mitnimmt, Das ist das, was du als deine Entwicklung, deine Entfaltung beschreibst. Das Nichtwissen, der Schleier, verfälscht die lichten Energien und die Durchlichtung deiner selbst gestaltet sich deshalb, in deinem Fühlen, deiner Wahrnehmung, als schwierig und langatmig. Doch wisse, dies ist die Natur der Schöpfung. Es erreicht dich immer das, was du benötigts, um den nächsten Schritt zu tun.

Ich: Du spielst auf die Trennung in Gut und Böse an, und die Bewertungen, die damit einher gehen, die im Grunde genommen, wenn ich nicht werte nur ein sich ergänzendes Wechselspiel von Energien sind. Womit wir wieder bei einer Waage wären.

Waage: Es reicht viel, viel tiefer. Alle deine Systeme, im Innen wie im Außen, die dich ausmachen, dich erreichen, haben jedes für sich betrachtet ein Grundrecht auf ihr sein, denn sie sind Teil der Schöpfung.  Das ist das, was du in Tagen der so genannten Schwere genauso so spürst wie in den Momenten wo du gut geerdet, zentriert und angebunden bist. Die einzelnen Elemente, alles Wesenhafte in deinem Sein möchte sich behaupten, überleben und so entstehen gegenseitige Beeinflussungen, die in jedem Menschen individueller Natur sind. Letztendlich unterliegt alles kosmischen Gesetzen, es ist dies die Ordnung der Schöpfung.

Ich: Ja, das spüre ich häufig, doch manchmal fühle ich mich vor einem riesigen Berg stehend und finde den Weg nicht. Und doch habe ich da ein Gefühl, eine Ahnung was der Weg sein könnte.

Waage: Ich weiß.

Ich: Ja, das ahnte ich. Nun denn, dann will ich mal loslegen. Nach allem loslassen bin ich auf etwas gestoßen das eine Größe und Konsequenz in sich birgt der sich mein Verstand verweigert. Es geht um das ICH.

Waage: Und?

Ich: Ich versuche mein Fühlen in Worte zu kleiden. In meiner Wahrnehmung gilt es alles loszulassen, wirklich alles. Dies ist mit dem Spruch gemeint: „Erst Öffnen, wenn du vollständig leer bist“. Es ist eine Treppenartige Entwicklung und bei jedem Loslassen geht es eine Stufe weiter, manchmal sind es große Stufen, manchmal sehr kleine. Und dann kommt eine letzte Stufe, sie ist besonders. Hätte sie einen Namen würde ich sie so nennen:               „Ichlosigkeit“

Waage: Kannst du das näher beschreiben?

Ich: Es fühlt sich an wie der letzte Schritt, um etwas zu finden. Es ist ähnlich wie das Märchen, du weißt schon; hinter den sieben Bergen, bei den sieben Zwergen. Möglicherweise ist es auch die Gralssuche. Es ist, für mich, subjektiv, individuell, der Schlüssel, der mich zu dir führt, in die lichten Höhen der Wirklichkeit, ohne den sonst notwendigen Schritt des Sterbens, als Mensch.

Waage: Wieso zu mir? Ich bin doch da.

Ich: ja die Paradoxe, ich weiß. Ich liebe diese Bilder. Ich bin mir sicher, die letzte Stufe ist der Beginn einer Vergeistigung, im Licht der Wahrheit und deiner Liebe, und, diese Stufe ist nur mit Ichlosigkeit zu meistern. Ich vermute auf dir hätte auch ein anderer Name stehen können, irgendwas mit G und T statt „ICH“. Ich habe allerdings so eine Ahnung das es keinen Unterschied macht. Ich danke dir für das Gespräch.

Waage: Gerne, du weißt ja, ich war nie weg, bin immer da und so, und…………….

Ich: Und nun?

Waage: Lebe, „Im Lichte der Wahrheit und der Liebe unseres Schöpfers“. Ich hörte, dies sei deine Lieblingsaffirmation, also suche weiter, die Wahrheit, die Einzige, die wahre. Ich hörte auch, du hättest gute Aussichten sie zu finden, aber, dass mein lieber Peter ist eine andere Geschichte.

PS: Du kannst die Truhe auflassen!

 

Die Liebe

Die Liebe

Erhaben steht die kleine, unscheinbare, jedoch anmutige und einladende Hütte auf der einsamen Lichtung. Davor eine stattliche Eiche die schon viele Stürme erlebt hat. Sie ist der Hort einer Eule, man sagt, die Eule sei ein Freund des Bewohners. Dieser Ort ist magisch, auf eine spezielle Art und Weise. Häufig sieht man ein Rotkehlchen zu Besuch kommen. Die Tiere mögen diesen Ort, trotz oder gerade wegen der Einsamkeit. Außer dem Bewohner wurde hier noch nie ein anderer Mensch gesehen. Es ist Abend, Rauch steigt aus dem liebevoll mit Ziegelsteinen gemauerten Kamin auf. Die alten mit Lehm verputzten Holzwände der Hütte strahlen eine angenehme Wärme aus und der Feuerschein aus dem Kamin tanzt silbern auf den mit weißem Kalk gestrichen Wänden. Der Bewohner, nennen wir ihn der Einfachheit halber - Der alte Mann - sitzt schlafend in seinem Sessel. Ein paar Hunde liegen verstreut auf den knarrenden Holzdielen, auch sie schlafend, und seine rechte Hand ruht auf einem dieser Gefährten, Gefährten, die ihm immer wieder Kraft geben auf seinem Weg, ein Weg der ihm oft als mühsam erschien, auch wenn er dies heute nicht mehr so empfindet. Er ist ruhiger geworden, er lächelt mehr und in seinem schlafenden Antlitz spiegelt sich sein innerer Frieden.

Durch seine geschlossenen Augen erreicht ihn ein sanfter Lichtschein, oder träumte er das nur? Er ist irritiert und traut sich nicht die Augen zu öffnen. Er weiß um den Sessel, ihm gegenüber, der Sessel, der immer noch wie neu aussieht, obwohl er schon so alt ist. Der alte Mann kann sich nicht erinnern das jemals jemand daringesessen hat. Von dort scheint das Licht zu kommen und in ihm ist das Gefühl, das dieser Sessel für eine Leere steht, für etwas das er nie benutzte, für etwas das mit Lichtvoller Kraft endlich zu ihm kommen möchte.

So traut er sich langsam, blinzelnd seine Augen zu öffnen. Ihm gegenüber sitzt ein Wesen, das er kaum erkennen kann, so strahlend, von einem Kleid aus Licht umhüllt. Ein Mann, eine Frau? Tief in seinem Inneren fühlt er sich von etwas berührt, etwas das von diesem Besucher ausgeht und er erinnert sich, hier und da dieses etwas schon mal gefühlt zu haben. „Was mag dies sein?“, so fragt er sich. Die beiden schauen sich nur an, schweigend, und der alte Mann, der den direkten Blickkontakt meidet, hat das unbestimmte Gefühl sich selbst zu betrachten. So vergeht eine kleine Ewigkeit, zumindest ist dies der Eindruck des alten Mannes und dann nimmt er schließlich seinen ganzen Mut und schaut seinem Besucher so tief in die Augen, dass ein Beobachter das Gefühl hätte er möchte mit seinem Besucher verschmelzen.

Eine Welle des Friedens und der Ruhe durchströmt ihn und der alte Mann spürt, wie sich etwas in ihm öffnet, wie die Blüte einer Blume, die sich im frühen morgendlichen Sonnenlicht öffnet.

Der Besucher schaut ihn an und sagt: “Ich möchte dir etwas über den Sessel erzählen, in dem ich sitze.“

„Über den Sessel?“ Der alte Mann ist irritiert über den Wunsch seines Besuchers.

„Ja, über den Sessel. Dieser Sessel ist so alt, dass du nicht mehr weißt, wann du ihn bekommen hast. Für dich fühlt es sich an, als ob er schon immer da war und doch hast du ihn nie benutzt. Es hat auch nie jemand daringesessen, denn dies ist dein persönlicher Sessel.

„Mein persönlicher Sessel?“

„Ja, dein persönlicher Sessel. Du hast vergessen, dass du ihn vor sehr langer Zeit als Geschenk erhalten hast. Sozusagen von einem guten Freund.“

„Ja, das stimmt, daran kann ich mich wirklich nicht mehr erinnern entgegnet der alte Mann. Ich habe sogar vergessen, warum ich ihn nie benutzte.“

Nun, mein alter Freund, du hast ihn nie benutzt, weil du geglaubt hast in deinem alten Sessel wärst du besser aufgehoben, da er so schön eingesessen ist. Du hattest die Befürchtung der neue könnte unbequem sein oder dir Schmerzen bereiten. Und so steht er da, seit Jahren, und wartet auf dich. Aber heute, mein Freund, heute wird sich dies alles ändern.

„Wieso ändern, fragt der alte Mann?“

„Weil du heute berührt wurdest, und deshalb wirst du auch den neuen Sessel mit Freude und Leichtigkeit annehmen. Du wirst dich hineinschmiegen und nicht mehr aufstehen wollen, so wohl wirst du dich fühlen“

Der alte Mann schaut den Besucher an, sein Gesichtsausdruck spiegelt seine innere Bewegtheit und die vielen Fragen, die er hat, sind ihm wie auf die Stirn geschrieben. „Ich weiß nicht warum ich dich nicht einfach bitte zu gehen“, sagt er. „Du hast etwas an dir das ich nicht mit Worten beschreiben kann und dieses Gespräch ist sehr seltsam. Dennoch ist irgendetwas an deinen Erklärungen über diesen Sessel das ich mich auf liebevolle Art und Weise an mich und mein Leben erinnert fühle“.

„Das freut mich sehr“, sagt der Besucher. Dann können wir jetzt zu deiner Frage kommen, oder besser zu deinen Fragen“.

„Ich habe keine Fragen gestellt“, entgegnet der alte Mann.

„Doch innerlich“ bekommt er mit einem Schmunzeln des Besuchers zur Antwort

Der alte Mann schweigt einen Moment. „Ja, du hast recht“, entgegnet er. „Ich habe Fragen. Wieso kommst du in meine Hütte, aussehend wie ein Engel, weist über mein innerstes Sein Bescheid und erzählst mir eine Geschichte über diesen Sessel, als ob du mir etwas über mein Leben erzählen wolltest, und, wer oder was bist du?“

„Nun ich bin mir sicher, dass du die Antworten bereits kennst, dennoch gebe ich dir diese gerne. Dieser Sessel steht für etwas, was schon immer bei dir war und dass du dennoch gesucht hast. Obwohl es ständig bei dir ist, hast du nie in Erwägung gezogen dieses Etwas zu benutzen“, erklärt der Besucher mit einem liebevollen Lachen.  Dieses etwas ist so erfrischend und freudvoll, weil es nie vergeht oder altert. Es ist etwas, wo du dich hineinfallen lassen kannst, wie in einen neuen Sessel. Lass dich einfach überraschen“

Der alte Mann schließt kurz die Augen, um über dieses merkwürdige Rätsel nachzudenken. Als er seine Augen wieder öffnet blickt er auf einen nunmehr leeren Sessel. Wieder glaubt er kurz, nur geträumt zu haben, jedoch ist etwas in ihm, sich diesen Sessel, genauer anzusehen. „Nichts Besonderes zu erkennen“, denkt er und so fragt er sein altes Herz um Rat: „Was soll ich nur tun?“ Nach einem kurzen Moment der Stille erscheint ein Lächeln auf dem Gesicht des alten Mannes und er erhebt sich aus seinem alten Sessel und setzt sich mutig in den neuen ihm gegenüber. Er fühlt sich wunderbar geborgen und es wird ihm warm im Herzen. Ein paar Tränen laufen über die alten Wettergegerbten Wangen, weil er nun spürt und intuitiv weiß, wer oder was dieser Besucher war und an was dieser ihn erinnert hat. Es war,                DIE LIEBE          ………………und aus den Tiefen des Universums flüstert eine Stimme in ihm: „Lebe die Liebe, die du bist, die Liebe, immer da, immer wahr, einfach so“

Die Eiche

Einst fragte sich die Eiche, bin ich?

Lebe ich oder träum ich nur?

Sie spürte die starken Wurzeln unter ihrem alten knorrigen Stamm.

Sie wusste, all das gehört zu ihr, doch bin ich das, so fragte sie die Erde, die diese Wurzeln hielt, doch die Erde schwieg.

Sie fragte den Wind nach dem Sinn des Ganzen, doch der Wind schwieg.

Nun dann frage ich die Sonne dachte sie, sie scheint so hell und klar, sie weiß alles, doch die Sonne schwieg.

Da spürte sie Regentropfen auf ihren Blättern und so bat sie den Regen um eine Antwort auf ihre drängenden Fragen, doch der Regen schwieg.

Da wurde die Eiche sehr traurig und weinte bitterlich. Wie kann ich sein, ohne zu wissen, ob ich bin?

Wie kann ich lebendig sein, ohne dieses zu spüren?

So schaute sie mit ihrer mächtigen Krone zum Himmel, regte die Äste und Zweige an sich zu strecken und ließ viele Blätter entstehen. Vielleicht finde ich dort oben Antworten.

Nur Mut tönte es aus der Tiefe der Erde und die Eiche erschrak, und nochmal erklang der Ruf, nur Mut alter Freund. Strecke dich und recke dich so wie noch nie eine Eiche zuvor.

Und so reckte und steckte sie sich und je näher sie dem Himmel kam umso kräftiger wurde sie.

Sie fühlte in ihre Wurzeln und auch da bemerkte sie wie diese kraftvoller wurden, ja sie spürte förmlich, wie Mutter Erde ihr Kraft gab.

Und auch ihr Stamm fühlte sich gesünder und kraftvoller an. Sie konnte spüren wie die Säfte hindurchströmten und sie liebte dieses Gefühl.

Und plötzlich war die Antwort da: „Ich bin, dachte die Eiche, ich bin.“

Und nun verstand sie, worum es in ihrem Leben geht, ein Leben, das sie oft in Einsamkeit verbrachte trotz der vielen Brüder und Schwestern um sie herum.

 

Und so rief sie in den großen weiten Wald hinaus:

 

  • Ich bin ein Baum, eine stattliche alte Eiche.
  • Ich habe starke Wurzeln und bin verbunden mit Mutter Erde.
  • Ich habe einen starken Stamm mit einem festen und lebendigen Kern.
  • Ich habe eine Krone, königlich, licht und strahlend und Grüße damit den göttlichen Himmel.

 

Und, ich habe einen Namen, man nennt mich, Peter.

 

Der Leuchtturm

Ich steige in mein Boot und blicke entlang des Silberflusses, meines geliebten Silberflusses. In der Ferne sehe ich mein Ziel. Meinen Leuchtturm. Ich bin ein Wächter des Lichts. Meine Aufgabe ist, dafür zu sorgen, hier in meiner scheinbar kleinen Welt, das auch in Sturmgepeitschter Nacht das Licht weithin zu sehen ist. Und selbst an ruhigen Tagen, mit wolkenverhangenem Himmel, an nebligen Herbsttagen, an diesen ach so schönen Sommertagen und auch an den eisigkalten Wintertagen steht mein Leuchtturm weithin sichtbar an seinem Platz. Als alter Handwerker weiß ich um seine Stabilität. Ich kann ihn lesen wie ein Buch. Ich ahne seine in der Erde ruhenden Fundamente. Die schlanke und doch so kraftvolle Statur des Turmes steht für sich, wie in der Zukunft, der Stamm der jungen Eiche die in meinem Garten zu Hause wächst, einst für sich stehen wird.

Die Krone des Turmes ist ein Meisterwerk der Altvorderen, die diesen Turm einst bauten. Alles was ich als Wächter des Lichts für meine Aufenthalte benötige ist vorhanden. Wenn ich hier verweile und in diese wundervolle Welt eintauche, spüre ich einen tiefen Frieden. Ich schaue in die Nacht, in den Sturm, durch die Scheiben, an die der Regen peitscht und doch bewegt es mich nicht. Mein Herz hüpft jedes Mal vor Freude, wenn der Lichtstrahl ein Schiff am Horizont erfasst. Wieder werden Brüder und Schwestern in den sicheren Hafen einlaufen und wohlbehalten nach Hause kommen.

Für heute ist mein Dienst beendet, obwohl, bin ich nicht immer im Dienst? Mit einem Lächeln auf den Lippen steige ich die alten Treppen hinab, besteige mein Boot und mein Silberfluß bringt mich zurück in das tosende Meer der Menschen. Mit einem Seufzer denke ich umwieviel tosender doch die Stürme der Menschen sind und manchmal möchte ich dann zurück auf meinen Turm. Ich blicke auf und wie so oft wundere ich mich das mein Boot, wie jeden Tag, wie von Geisterhand geschoben, gegen den Strom nach Hause schwimmt. Nach Hause, da wo Mutter Erde mir einen Platz gegeben hat. Ich bin dankbar und freue mich meine Frau zu sehen und sie in die Arme zu schließen.

Ich bin, ein Wächter des Lichts.